Ich empfinde es als großes Privileg, dass ich die vergangenen 5 Jahre an einem abgeschiedenen Hof in Alleinlage, angrenzend an ein mystisch, magisches Naturschutzgebiet, verleben durfte. Noch dazu haben sich die Lebensumstände so ergeben, dass ich seit mehr als 2 Jahren den Großteil meines Alltages mit Meditation und Innenschau verbringen darf. Beide Umstände haben eine tiefe Verbindung zu meinem innersten Wesenskern ermöglicht und mich sehr genährt.

Wie schön, diese Gelegenheit zu haben, meine Erfahrungen, meine Fragen, meine Dankbarkeit für das Leben und das große Mysterium hier mit euch zu teilen. In Gesprächen mit anderen Menschen bemerke ich immer wieder, dass das, was ich gerade in mir beobachte, das was mich bewegt und zuweilen beunruhigt und immer wieder an meine Grenzen bringt, auch in vielen anderen Menschen passiert. Und wie gut es uns tut, zu erkennen, dass wir nicht alleine damit sind!

Wir leben in einer Zeit und Gegend, in der nahezu alles, was es gibt auf diesem Planeten, allen und jedem zur Verfügung steht. Natürlich ist es eine Frage des Geldes, zunehmend auch der Zeit, aber wir haben zumindest theoretisch die Möglichkeit, nahezu alles zu erwerben oder in Anspruch zu nehmen, was früher ein Privileg der Könige war. Aber wie geht es uns mit dieser Fülle von Gütern und Dienstleistungen aller Art? Wie genährt fühlen wir uns? Und wie ergeht es unserem Heimatplaneten damit?

Gemeinhin ist der Begriff „Alltag“ eher negativ besetzt und steht für Routine, Wiederholung, Arbeit, Verpflichtungen, Gewöhnliches. Der Gedanke daran löst oft Schwere, Trägheit, ein Gefühl von Belastung und allgemeines Unbehagen in uns aus. Und dabei verbringen die meisten von uns doch den Großteil ihres Lebens mit „Alltag“. Meist können sich nur Kreative, Künstler oder Reiche den Luxus gönnen, dem Alltag zu entfliehen.

Es ist interessant zu beobachten, welch einseitiges Verhältnis wir in der westlichen Gesellschaft mittlerweile zum Kreislauf des Lebens haben, wie wir alles versuchen um unser Leben zu verbessern, unsere Erträge zu steigern, unser Leben zu verlängern, koste es was es wolle und wenn es das Leben selbst kostet. Wie sehr sind wir inzwischen vom natürlichen Rhythmus des Werdens und Vergehens abgekoppelt? Wie schwer fällt es uns in Harmonie mit der Natur zu sein, alles Lebendige gleichwertig zu achten und das Unschöne, Unangenehme, Schwierige, ja den Tod, als gleichwertigen Teil des Kreislaufes anzunehmen?

Mal Hand aufs Herz, je nachdem in welcher Lebenssituation wir uns gerade befinden, tendieren wir mehr zum Einen oder zum Anderen. Aber sind wir mal ehrlich, wie ist das mit der Sicherheit, gibt es sie überhaupt? Können wir uns jemals wirklich sicher sein? Kann das Leben jemals etwas anderes sein, als eine unglaublich faszinierende und bewegende Abenteuerreise? Kennen wir das nicht alle? Es steht eine wichtige Entscheidung an, wir versuchen alle möglichen Faktoren und Eventualitäten in unsere Überlegungen ein zu beziehen, wir tüfteln und grübeln, recherchieren und fragen Experten um Rat.

Um uns mit unserem natürlichen Zustand zu verbinden bedarf es keiner Geräte, Pillen, Rituale, Essenzen u. ., es geht darum uns auf das zu besinnen, was tiefer liegt als denken und fühlen, ein bedingungsloses „sich-einlassen“ auf den jetzigen Moment. Sollten Sie daran interessiert sein Ihre körperlichen Beschwerden los zu werden, Ihre Persönlichkeit zu verbessern, Ihre Psyche zu ändern, weitere Fähigkeiten zu erlangen, ein besserer Mensch zu werden, dann möchte ich Ihre kostbare Zeit nicht vergeuden und Ihnen raten lieber nicht weiter zu lesen.

Wollen wir ganz werden, unser Potenzial leben, unsere Einzigartigkeit in die Welt bringen, mit uns und der Welt in Frieden sein, also ein Abbild des Universums sein, dann kommen wir nicht umhin uns mit den Licht- und den Schattenseiten zu verbinden, uns zu lieben, so wie wir sind.